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28.09.2023

Startschuss für inklusives Wohnprojekt

Rummelsberger Diakonie lädt am Montag, 9. Oktober zur Auftaktveranstaltung „Inklusives Wohnen“ im Nürnberger Land nach Altdorf ein.

Altdorf – „Wir suchen nach einer Wohnung für unseren Sohn, in der er weiterhin eigenständig leben und die nötige Unterstützung erhalten kann", erzählt Monika Matthews (65). Das Ehepaar Matthews macht sich Gedanken darüber, wie ihr Sohn gut versorgt und begleitet wird, wenn sie das nicht mehr können. Peter Matthews (34) lebt seit neun Jahren in einer Wohnung in Hersbruck und wird von Mitarbeiter*innen des Ambulant unterstützen Wohnens der Rummelsberger Diakonie begleitet. Das Modell funktioniert jedoch nur mit Hilfe der Eltern, die zum Beispiel bei Krankheit oder Urlaub der Assistent*innen einspringen. Diese Situation kennen viele Eltern von Kindern mit einer Behinderung und suchen nach einer Lösung, wie ihre Kinder auch ohne Mithilfe der Eltern gut versorgt sind. Daher stößt die Rummelsberger Diakonie nun im Nürnberger Land ein inklusives Wohnprojekt an, das diese Betreuungslücken schließen soll. Die Eröffnungsveranstaltung findet am Montag, 9. Oktober im Café Kakau, Ohmstraße 1 in Altdorf statt. Der Infoabend beginnt um 18 Uhr.

„Eingeladen sind Menschen mit Behinderungen, Menschen im Autismus-Spektrum und ihre Angehörigen, die in einem inklusiven Umfeld leben möchten", sagt Ingrid Schön, Regionalleiterin der Rummelsberger Behindertenhilfe. Informiert wird über Inklusives Wohnen allgemein und wie das Projekt im Nürnberger Land organisiert werden kann. Außerdem werden anhand einiger Beispiele Projektentwicklungs- und Finanzierungsmöglichkeiten vorgestellt.

Genaue Planungen für das Projekt im Nürnberger Land gibt es noch nicht. „Wir sehen uns als Moderatorinnen und Unterstützer*innen“, sagt Schön. Das Konzept, die Finanzierung und die Baubetreuung soll von den Teilnehmer*innen mitorganisiert und entschieden werden. Offen ist auch noch der Punkt, wie die künftigen Bewohner*innen Inklusion erleben möchten. Möglich ist, dass Menschen mit und ohne Behinderung unter einem Dach wohnen oder dass das Projekt von Menschen mit Behinderung gestartet wird, die in einem inklusiven Umfeld, also etwa in Altdorf oder Lauf, leben möchten. „Wir können die Menschen dann mit unserem Ambulant unterstützten Wohnen in den eigenen vier Wänden begleiten“, verspricht Ingrid Schön.

Die Entstehung inklusiver Wohnprojekte ist auch Holger Kiesel, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung und dem Verein WOHN:SINN – Bündnis für inklusives Wohnen ein großes Anliegen. Mit dem Projekt "Inklusives Wohnen in Bayern stärken" sollen die Rahmenbedingungen für inklusive Wohnformen im Freistaat verbessert werden, wie im Vorwort des Projektberichts betont wird.

Seit Juni 2022 haben sich ein Jahr lang insgesamt 57 Personen in sechs Arbeitsgruppen mit den drängendsten Herausforderungen für inklusives Wohnen auseinandergesetzt. Unter ihnen war auch Regionalleiterin Ingrid Schön, zudem ist die Rummelsberger Behindertenhilfe auch Mitglied bei WOHN:SINN. Die Erfahrungsberichte und Leitfäden bringen die Rummelsberger nun in das geplante Projekt ein.

„Ich finde es klasse, dass die Rummelsberger Diakonie diese Initiative startet“, bedankt sich Monika Matthews und freut sich, interessierte Menschen am Infoabend kennenzulernen.

Für die erste Infoveranstaltung für das inklusive Wohnprojekt am Montag, 9. Oktober, ab 18 Uhr im Café Kakau, Ohmstraße 1 in Altdorf wird um Anmeldung per E-Mail unter inklusives-wohnprojekt(at)rummelsberger.net oder unter 09187 95 47 20 gebeten, bitte auf den Anrufbeantworter sprechen. Weitere Informationen über das inklusive Wohnprojekt sind hier zu finden: rummelsberger-diakonie.de/inklusives-wohnen.

 

 


Von: Heike Reinhold

Mit Unterstützung der Rummelsberger Diakonie soll im Nürnberger Land ein inklusives Wohnprojekt entstehen. Illustration: Jens Nordmann

25.07.2023

Gemeinsame Freude und unvergessliche Momente

Die Schüler*innen der Muschelkinder-Schule in Nürnberg erleben aufregenden Ausflug nach Schloß Thurn.

Nürnberg – Mit einem Hauch von Achterbahn-Nervenkitzel und einer Extraportion Eiscreme-Euphorie haben die Schüler*innen der Schule der Muschelkinder ihren ersten Ausflug nach der Corona-Pandemie genossen. Das Ziel war der Freizeitpark Schloss Thurn. 26 Schüler*innen und 30 Erwachsene, darunter Hausmeister, Fach- und Pflegekräfte, Schulleitung, Tages-Stätten-Leitung, Psychologin und einige Eltern haben den Tag miteinander im Freizeitpark verbracht. Die Kinder und Jugendlichen im Autismus-Spektrum besuchen die Nürnberger Einrichtung der Rummelsberger Diakonie, die organisatorisch zur Comenius-Schule in Hilpoltstein gehört. Das Fazit: Das war so schön, das wollen wir noch einmal erleben!

Die Vorbereitung für diesen ereignisreichen Tag war intensiv. Ein engagiertes Organisations-Team war im Vorfeld vor Ort, um alle Attraktionen zu besichtigen und die Routen entsprechend den Bedürfnissen der jungen Autist*innen festzulegen. Als der Tag endlich anbrach, konnten die Kinder gemeinsam mit ihren Begleiter*innen die Fahrgeschäfte nach Herzenslust ausprobieren. Viele der jungen Abenteurer zeigten sich mutig und wagten sich auf verschiedene Attraktionen. Daniel Siebert (15), der diesen Tag in bester Erinnerung behalten wird, schwärmte von seinen Favoriten, dem Kettenkarussell und der leckeren Eiscreme, die es im Freizeitpark gab.

Der zehnjährige Felix Bernecker berichtete mit strahlenden Augen: „Der Wasserparcours war schön. Ich war auf keiner Achterbahn. Ich war im Butterfly und alle haben geklatscht. Sonst sag ich nix ohne meinen Anwalt.“

Lange Zeit war es für die Schüler*innen der Muschelkinderschule schwierig, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen, und Vorbehalte sowie Ängste begleiteten auch diese Initiative der Schule. Doch das Muschelkinderteam ließ sich nicht entmutigen. Die Vorbereitungen erforderten viel Arbeit und Energie, aber die Beteiligten waren fest entschlossen, diesen besonderen Tag für die Kinder zu ermöglichen.

Nicole Wegmann, Leitung der Ganztagesstätte der Stütz- und Förderklassen, fasste die Erfahrungen so zusammen: „Ich durfte viele lachende und glückliche Gesichter sehen, egal ob klein oder groß. Das war alle Mühe wert.“

Auch die positiven Rückmeldungen einiger Eltern bestärken das Team in seinem Engagement. Ein Elternteil kommentierte: „Es ist schön zu sehen, dass unsere besonderen Kinder an einem ganz normalen Schulausflug teilnehmen können.“ Dieser Ausflug habe nicht nur den Kindern, sondern auch allen Beteiligten gezeigt, dass mit der richtigen Unterstützung und einem herzlichen Miteinander eine unvergessliche und glückliche Zeit möglich sei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Von: Heike Reinhold

Viel Spaß hatten die Kinder im Karussell im Freizeitpark Schloß Thurn. Foto: Kathrin Milz

Zusammen auf dem großen Boden-Luftkissen: Die Schüler*innen der Schule der Muschelkinder hatten viel Spaß bei ihrem Ausflug. Foto: Catja Primke

Felix Bernecker hat den Wasserparcours ausprobiert und dabei viel Spaß gehabt. Foto: Catja Primke